Der Armbrustschützenfest vollzieht sich 2 mal im Jahr: an dem 4. Sonntag im Mai und dem 14. August. Am Wettkampf nehmen 24 Schützen teil, 8 für jeden Stadtteil, in welchem Massa Marittima seit der Gründung der Freien Gemeinde eingeteilt ist.
Dem Kampf geht ein feierlicher, lebendiger und farbenprächtiger Umzug voraus, der aus über 150 Personen, die treue Nachbildungen der mittelalterlichen Kleidung tragen, zusammengesetzt ist. Der Umzug marschiert durch die Straßen der Stadt, bis er an dem Domplatz ankommt, der im 12. Jahrhundert und ein wunderschöner Rahmen für den Wettkampf darbietet.
Nach der Vorführung der einzigartigen Fahnenschwenker, die ihre fahnen mit eleganter Phantasie bewegen, beginnt der eigentliche Wettkampf. Die Pfeile werden durch die antike italienische Armbrust geschleudert, die nach einer treuen Nachbildung von denen im ‚400 gebaut sind.
Nachdem der Armbrustschütze die eigene Waffe mit dem „girello“ oder „martinetto“ bespannt hat, nimmt er auf Schließbank Platz und schießt seinen Pfeil gegen die Schießscheibe, der sogenannte „corniolo“, die in einer Entfernung von 36 m hängt.
Die Schießscheibe ist ein stumpfkegeliges Holzstück mit einem Durchmesser von 42 cm, das 13 cm weit aus einer kreisförmigen Basis im Mittelpunkt des Gerfalken hervorragt, der ebenfalls aus schwarzbemaltem Holz besteht und ein Durchmesser von 45 cm hat. Der Wettkampf wird von dem Schütze gewonnen, dessen Pfeil dem Zentrum des „corniolo“ am nächsten liegt. Er gewinnt einen symbolischen Goldpfeil und sein Stadtteil ein „drappellone“ (großes Tuch) aus bemalter Seide.